29. Sep 2023
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FH OBERÖSTERREICH

Autonomes Fahren: Studierende forschen an der Zukunft

Victoria Oberascher und Marcel Ciesla studierten Automotive Computing am Campus Hagenberg der FH Oberösterreich und machten anschließend ihren Master in Mobile Computing. Bereits während ihres Studiums arbeiteten sie mit Forscher:innen der FH daran, autonomes Fahren sicherer zu gestalten.

E-Mails während der Autofahrt sichten, Zeitung lesen oder einen Videocall machen – all das soll in selbstfahrenden Autos mithilfe von Windshield-Displays künftig möglich sein. Lenker:innen, die mit Inhalten auf der Windschutzscheibe beschäftigt sind, müssen in Gefahrensituationen aber trotzdem zeitgerecht wieder die Kontrolle im Fahrzeug übernehmen können. Wie das geht, untersuchen Forscher:innen gerade im Projekt AutoSimAR am Campus Hagenberg.

Unterstützt werden sie dabei von Studierenden wie Victoria und Marcel. Von ihrer Forschungsarbeit sind die beiden, die mittlerweile ihr Masterstudium abgeschlossen haben, begeistert: "Wir können unser Wissen unmittelbar einsetzen und die Autos der Zukunft mitgestalten." Gemeinsam messen sie, wie lange Testpersonen brauchen, bis sie sich von Inhalten auf einem Bildschirm wieder auf die Straße konzentrieren und in Notsituationen das Steuer übernehmen können. Die Tests werden in einem VR-Simulator durchgeführt.

Sichere selbstfahrende Autos

Die bisherigen Forschungen haben ergeben, dass sich die Reaktionszeiten verbessern können, je nachdem, wo auf der Windschutzscheibe die Inhalte platziert werden. Wie sich das in verschiedenen Verkehrssituationen auf den Straßenverkehr insgesamt auswirkt, wird dann mittels Mikro-Verkehrssimulator getestet. "Anhand vordefinierter Kriterien untersuchen wir, ob durch das unterschiedliche Nutzungsverhalten gefährliche Situationen im Straßenverkehr entstehen können", erklären die Projektkoordinatoren Gerald Ostermayer und Andreas Riegler. Sie wollen herausfinden, welche Windschutzscheiben-Displays künftig bei selbstfahrenden Autos auf "Level 3" (Lenker:innen dürfen zeitlich begrenzt die Kontrolle an das Fahrzeug abgeben und sich anderen Tätigkeiten widmen) in der Praxis zur Anwendung kommen könnten. Das Projekt AutoSimAR läuft noch bis Sommer 2024. Die Erkenntnisse daraus werden Entwickler:innen und Designer:innen in der Automotive Branche nach Projektabschluss zur Verfügung gestellt.